Lean Six Sigma ist ein integrales Verbesserungssystem, das sowohl die Qualität als auch die Effizienz von Produkten, Dienstleistungen und internen Prozessen steigert.

Six Sigma – Wie sollte man das erste Jahr bei der Lean Six Sigma Einführung gestalten?

Auch 3 Jahrzehnte nach der Geburtsstunde von Six Sigma beim US amerikanischen Unternehmen Motorola bestätigt sich dieses Konzept – häufig in Kombination mit Aspekten aus dem LEAN Werkzeugkoffer – als der erfolgversprechendste Weg Prozesse zu optimieren.

Viele Unternehmen scheitern jedoch daran, dieses methodenfokussierte Projektmanagementkonzept erfolgreich zu integrieren, so dass bereits nach einigen wenigen Jahren das Programm abflacht und schlussendlich ein Nischendasein pflegt, häufig nur noch von der Personalentwicklung verwaltet ohne wirklichen strategischen und nachweislichen Zugewinn.

Die Weichen werden bereits in der frühesten Planungsphase - weit vor dem eigentlichen Start der ersten Ausbildungszüge der zukünftigen Projektleiter (Green Belts, Black Belts) - gestellt.

Es hat sich herausgestellt, dass der Impuls zügig mit Six Sigma Qualifikationen und Projektumsetzungen zu starten, nicht unbedingt der richtige Weg ist. Stattdessen ist eine Roadmap zu entwickeln, die innerhalb des ersten Jahres ein Fundamt schaffen sollte, auf der das anschließende Roll Out erfolgreich aufbauen und wahre Wunder bewirken kann.

Projektphasen Roadmap

Die Roadmap gliedert sich in vier Phasen. Die eigentliche Entfaltung wird ein Jahr nach der Programmbeauftragung vollzogen werden.

Phase 1: Pre-Define

Es ist wichtig, von Anfang an einen hohen Grad an Konzeptmotivation zu erzielen. Sorgfältige Stakeholderanalysen und Abstimmungsrunden sind erfahrungsgemäß notwendig, um den Integrationsrahmen zu entwickeln und in ein stimmiges Projektdesign zu gießen.

Nicht nur über das Programm in der Führungsriege berichten, sondern Führungskräften eine aktive, verantwortungsvolle Funktion in der Six Sigma Organisation zuweisen.

Es müssen geeignete Projekte und Projektleiter gefunden, Rahmenbedingungen innerhalb der Organisation geschaffen werden

Phase 2: Preparation

In der zweiten Planphase (Preparation) wird die oberste Leitung im Zuge einer Lean Six Sigma Awarenessschulung über das Konzept, deren Vorzüge und Stellung im Vergleich zu anderen Verbesserungskonzepten sensibilisiert

Nahtlos geht es danach in die Champion Trainingsreihe der nachgelagerten Führungsebene. Ziel der Champion Trainings ist es, den Six Sigma typischen DMAIC Zyklus und dessen Wirkungsweise sowie Voraussetzungen, die zur erfolgreichen Projektumsetzung vorhanden sein müssen zu verstehen.

Phase 3: Pilot

In der Pilotwelle werden sich aus den in der Phase 2 gewonnenen Projektideen der Champions (also den Vorgesetzten der Six Sigma Projektleiter) bewertet und die erfolgsversprechenden mit hoher strategischer und finanzieller Bedeutung beauftragt.

  • Kick-off mit Six Sigma Vorträgen und Vorstellung der ausgewählten Projekte
    In dieser Kick-off Veranstaltung werden Impulsvorträge erfahrenen Six Sigma Experten sowie (selbst-) kritische Praxiserfahrungen vorgestellt.
  • Six Sigma Green Belt Qualifizierung mit den definierten Six Sigma Projektumsetzungen
    Nun starten in der Pilotphase die ersten Green Belt Qualifizierungen mit den in der Preparation Phase definierten Six Sigma Projektumsetzungen.
  • Projektcoaching
    Die Six Sigma Projekte werden in der Umsetzung durch Experten begleitet (Projekt-Coaching).
    Der Projektstand wird formal bewertet und mit dem erwarteten Projektfortschritt abgeglichen. Aufgekommene Schwierigkeiten werden diskutiert und Lösungsmöglichkeiten besprochen.
  • Six Sigma Black Belt Qualifizierung
    Nach den erfolgreichen Green Belt Trainings werden Black Belt Anwärter ausgewählt, komplexe Black Belt Projekte identifiziert und das erste Black Belt Training inkl. Projektbegleitung durchgeführt. Ebenso sind bei der Black Belt Qualifizierung die Champions integriert.

Phase 4: Roll Out

Die Abteilungsleiter werden in einem Workshop zusammengerufen, um die Aufgaben und Verantwortlichkeiten bei einem nachhaltig funktionierenden Six Sigma Programm zu definieren.

  • Steuerungsgremium
    Es geht um die Professionalisierung des Six Sigma Systems. Das Steuerungsgremium tagt monatlich. Im Laufe des Projektes kann entschieden werden, wann eine interne Master Black Belt Position eingerichtet werden kann.
  • Design for Six Sigma & Yellow Belt
    Neben der Fortsetzung weiterer Green Belt und Black Belt Qualifizierungen sind die Ausbreitung des Basis Six Sigma Know Hows in Form von Design for Six Sigma (DfSS) und Yellow Belt (Teammitglieder-) Schulungen weitere sinnvolle Ausbaustufen.
Markus Pralle

Markus Pralle
Six Sigma Trainer, Berater, Master Black Belt

Dipl.-Ing. Physikalische Technik, und Buchautor „Integriertes Six Sigma“ bringt mehrjährige Berufserfahrung in international agierenden Unternehmen der Halbleiter- und Automobilindustrie mit Schwerpunkten Prozesstechnologie und Qualitätsmanagement, Beratungs- und Trainertätigkeiten im Bereich angewandter Qualitätstechniken wie FMEA, SPC, DoE, MSA mit.

Markus Pralle ist Leadtrainer bei der Grundig Akademie für die Zertifikatslehrgänge Lean Six Sigma Green Belt, Black Belt, Master Black Belt und Design for Six Sigma Trainings und Prozessbegleiter bei der Six Sigma Einführung

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Güler Dalman


Güler Dalman

Senior Director Business Development


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