Entwicklung der Problemlösekompetenzen für Führungs- und Fachkräfte – Der Problemlöse-Führerschein
Unternehmen
Als bekannter Innovationspionier ist das Unternehmen weltweit führend für Anwendungen im Maschinenbau, in der Automobilindustrie sowie in der Luft- und Raumfahrt. Mit zahlreichen Gesellschaften, Niederlassungen und Vertretungen ist die Marke in allen bedeutenden Industrieländern präsent.
Aufgabenstellung
Es war die Zielsetzung, eine einheitliche Problemlösemethode zu implementieren. Hierzu sollten über 30 Führungs- und Fachkräfte (Techniker, Meister, erfahrene Facharbeiter und Ingenieure) entsprechend qualifiziert werden. Neben der Vermittlung einer systematischen Methodik sollte auch der Nutzen von Teamarbeit in der Problemlösung herausgearbeitet werden.
Vorgehensweise
1. Vorbereitung und Auftragsklärung
In Workshops und Einzelgesprächen mit den Segmentleitern und der Personalentwicklung wurden Vorgehensweise und Ziele der Qualifizierung erarbeitet. Weiterhin wurden die Methoden und Tools zur Problemlösung festgelegt, die feste Bestandteile der Qualifizierung sein sollten. Im nächsten Schritt wurde die Qualifizierungskonzeption mit den Auftraggebern abgestimmt.
2. Detailplanung
Es wurden eine maßgeschneiderte Problemlösungs-Story und spezifische, reale Probleme aus der Fertigung als Fallübungen für die Trainingsmodule entwickelt. Werkzeuge und Methoden wurden ausgewählt und Dokumente und Formulare des Unternehmens ins Konzept eingebunden, um eine hohe Identifikation zu erzielen. Frühere Schulungsinhalte wurden genutzt und vertieft. Intern wurden die Teamrollen der Teilnehmer beschrieben und kommuniziert.
3. Qualifizierung
Drei Gruppen wurden in 2 x 2 Tagen qualifiziert. Zwischen den beiden Trainingsblöcken erprobten die Teilnehmer die erlernte Vorgehensweise in der Praxis. Zu Beginn des zweiten Trainingsblocks wurden Fortschritte und Vorgehensweise diskutiert, kritisch reflektiert und im Training weiter entwickelt.
Bei den Trainings wurden folgende Schwerpunkte vermittelt:
Methoden, Planung und Haltungen
- Der Problemlösungsprozess im Produktionsbereich
- Die Problemlösungsmethode „Problemlösungs-Story“
- Die Problemlösungsmethode SAULUS im Vergleich
- Wann ist ein Problem gelöst?
- Der Problemlöser und was ihn kennzeichnet
- Fallen in der Problemlösung
Werkzeuge und Umsetzung
- Analyse-Werkzeuge mit Übungen z.B. Pareto, 5 x Warum, Fischgrät-Diagramm, Flussdiagramm, Radar-Bild
- Kreativitäts-Werkzeuge mit Übungen z.B. Brainstorming/-writing, Osborne-Liste
- Vorstellung und erste Analyse des Übungsproblems
- Planung des Vorgehens und Verabredungen
Erfahrungen und Optimierung
- Vorstellung der bisherigen Arbeiten der Teams
- Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten und/oder Alternativen
- Vertiefung genutzter bzw. nun zum Einsatz kommender Werkzeuge mit Übungen
- Planung des Vorgehens und Verabredungen
Problemlösung im Team
- Das Elefanten-Problem
- Das „Sechs-Hüte-Denken“
- Formung eines effektiven Teams, u.a. Schlüsselspieler und Moderatoren
- Das Umfeld der Problemlösung: Stakeholder-Management
- Team-Fallen
- Review und Follow-Up
- Erfahrungen aus dieser Problemlösung
- Sicherung der Verbesserungsmöglichkeiten und Ergebnisse zu Problem, Methode und Werkzeugen
- Vereinbarungen für die weitere Nutzung
4. Transfersicherungsworkshop nach 6 Monaten
Im ersten Teil des Workshops wurden Teilnehmererfahrungen aus der Problemlösungspraxis besprochen und ausgewertet. Dabei wurden Verbesserungspotenziale identifiziert und Themen vertieft. Im zweiten Teil wurde mit den Führungskräften die weitere Nutzung der Problemlösungsstory besprochen. Die Teilnehmer erhielten das
Abschlusszertifikat „Problemlöse-Führerschein“.
Ergebnis und Nutzen
Im Feedback durch den Kunden wurde hervorgehoben, dass dieses Trainingskonzept besonders in der Lage war, den Transfer durch Erprobung und Diskussion der Lerninhalte zu gewährleisten.
Die Teilnehmer betonten, dass auch kreative Methoden integriert wurden („Man löst ein Problem, in dem man sich vom Problem löst“) und der Anwendung mit Kollegen in der Moderation Aufmerksamkeit gegeben wurde, denn vielfach scheitert die Umsetzung dann auch am Mut, es mit anderen anzuwenden.