Mediation in Versorgungs-Unternehmen
Ausgangssituation
Kommunale und überregionale Versorgungsunternehmen weisen eine Fülle konfliktträchtiger Handlungsfelder auf, sei es der zunehmend belastete Kontakt zum Kunden, schwierige interne Austauschprozesse bei großen diversifizierten Leistungssektoren oder auch der immanente Zwang zur Modernisierung mit allen Rückwirkungen für die Belegschaft. Die Bereitschaft, mit modernen Strategien zu reagieren, ist zudem durchaus ausgeprägt. Wir haben hier ein Angebot für die Ausbildung interner Mediatoren entwickelt und bei kommunalen Versorgungsunternehmen erprobt.
Zielsetzung
Die internen Mediatoren können souverän das Verfahren der Mediation anwenden und dieses als zusätzliches Instrument der Konfliktbearbeitung in ihre Arbeit integrieren. Die Unternehmen bauen handlungsfähige Anlaufstellen für die betriebliche Konfliktbearbeitung auf.
Methoden
Theorievortrag, Kleingruppenarbeit, Moderation und Rollenspiele, Fallarbeit an Projekten aus dem Tätigkeitsbereich der Teilnehmer
Schwerpunkte
Modul I – Konflikte, Konfliktlösung und Mediation, Sozial-Psychologie des Konflikts
- Mein eigenes Verhalten im Konflikt (Selbsterfahrung)
- Formen der Konfliktlösung
- Verhandlungslösungen
- Was ist Mediation?
- Grundriss der Mediation
Modul II – Mediation. Das Verfahren im Detail (mit intensiver Fallarbeit)
- Vorteile von Mediationsverfahren
- Das Mediationsverfahren im Detail
- Intensive Fallarbeit
- Übung an vorbereiteten Fällen
Modul III – Mediation. Psychologische Kompetenzen: Kränkung, Motive, kommunikatives Know-how
- Psychologische Abläufe im Konflikt
- Motive und Interessen
- Kommunikative Prozesssicherheit
- Kommunikative Grundkompetenzen
- Integration der Skills in Mediations-Sitzungen
Modul IV – Explorierende Kompetenzen, Klärungshilfe, Weitere Tools des Mediators
- Explorative Konflikt-Analyse
- Signale verdeckter Konfliktinhalte
- Techniken der Klärungshilfe
- Weitere Tools
- Taktik und Diplomatie in der Mediation
- Integration der Techniken in Mediationsübungen
Modul V – Betriebliche Anwendungsfelder der Mediation, Komplexe Settings (Gruppen, Ungleichgewichte, Mehr- Parteien und interkulturelle Konflikte)
- Anwendungsfelder der betrieblichen Mediation
- Besonderheiten der Mediation für Gruppen
- Mediation in Situationen des Ungleichgewichts
- Mobbing als Beispiel
- Mediation in Mehr-Parteien-Konflikten
- Interkulturelle Mediation
Modul VI – Integration der Mediation in die Konfliktlösung des Unternehmens
- Mediation mit großen Teilnehmergruppen
- Konflikte in Organisationen / Transaktionskosten
- Rolle der internen Mediatoren im Rahmen der betrieblichen Konfliktlösung
- Das Rollenverständnis des internen Mediators
- Konkrete Ausgestaltung der Position „Interner Mediator“
- Der Umgang mit Widerständen
- Innerbetriebliches Marketing für die Mediation
Modul VII – Abschluss, Nachträge, Ergänzungen, Evaluation
- Nachträge und Wünsche der Teilnehmer
- Thematische Ergänzungen und Vertiefungen
- Coaching in Fallsituationen
- Individuelles Testing (Darstellung von vorbereiteten Fällen, Gespräch und Feedback durch die Trainer)
- Fördergespräch
Transfer-Workshop
Nach einer etwa einjährigen Erprobung des neuen Konfliktmanagement-Modells werden Handlungs-Probleme der verantwortlichen Akteure und offene Fragen der Implementierung besprochen
Ausbildungsdauer
20 Tage